Irgendwann im Frühjahr dieses 2. Corona-Jahres hat mein lieber Gatte, während ich im Homeoffice mitten in einer Zoom-Konferenz nach der anderen saß, unfassbarerweise beim Radiosender WDR4 eine zweiwöchige Wohnmobilreise gewonnen. GEWONNEN! Ist das zu fassen?!
Richtung Norden
Ehrlich gesagt, konnten wir beide das erst gar nicht glauben. Aber ein paar Tage später kam tatsächlich der Gutschein per Post. Das war schon ziemlich aufregend. Für den Gatten und mich war Wohnmobilurlaub nämlich absolutes Neuland! Und dann natürlich die große Frage: Wohin sollten wir fahren? Oder besser: Wohin durften wir fahren?
Irgendwann stand fest: Es soll nach Norden gehen: Dänemark, Schweden, vielleicht Norwegen … In allen drei Ländern waren wir beide noch nie! Außerdem beschlossen wir, den Urlaub um eine Woche zu verlängern und waren somit 3 Wochen on the road.
Was soll ich sagen? Es war ein echtes Abenteuer! Natürlich habe ich ganz viele Fotos gemacht (der Gatte auch). Aber lest und schaut selbst. Den Anfang macht Teil 1, Dänemark. Übrigens, auf meinem Instagram-Kanal gibt es noch mehr Fotos von der Reise.
Wohnmobil-Reisebericht Teil 1: Dänemark
Tag 1:
Unser erstes Ziel ist die wunderschöne dänische Insel Rømø.
Hier gefällt es uns sehr gut! Trotzdem bleiben wir nur eine Nacht, denn wir haben für Dänemark nur 4 Tage bzw 3 Übernachtungen eingeplant. Unser einziges fest geplantes Ziel dieser Reise ist Göteborg in Schweden. Die Fähre haben schon vor der Abreise gebucht. Deshalb gilt: Keine Zeit verlieren und weiterfahren.
Tag 2:
Es geht von Rømø aus zurück aufs Festland. Wir machen Halt in Ribe. Hier gibt es ziemlich viele Cafés, Hotels, Restaurants mit meinem Namen.
Der Grund dafür ist, dass die im 13. Jahrhundert in Dänemark sehr beliebte Königin Dagmar dort residierte und 1212 dort verstarb. Dagmar war übrigens bevor Sie Königin wurde, eine böhmische Prinzessin mit Namen Markéta Přemyslovna. In Dänemark bekam sie dann den Namen Dagmar, was so viel bedeutet wie Tagesjungfrau bzw. Morgenrot.
Wir schlendern durch die hübsche Stadt, werden aber bald vom Regen verjagt und beschließen deshalb einfach weiterzufahren.
Nächstes Ziel ist Hvide Sande, ein Strand mit attraktiven Wellen, und deshalb bei Surfern ziemlich beliebt. Der Gatte und ich sprengen deutlich den Altersdurchschnitt … aber egal. Wir bekommen einen Stellplatz für unser Wohnmobil mitten ind den Dünen, direkt am Strand. Es gibt Toiletten und eine heiße Dusche. Dieses Minibadezimmer im Wohnmobil finde ich etwas befremdlich. Vielleicht gewöhne ich mich ja noch dan die Enge.
Was wir hier in Dänemark vermissen ist frischer Fisch. Gibt es hier irgendwie nicht, was wir sehr merkwürdig finden in einem Land mit soviel Küste. Am Hafen von Hvide Sande finden wir zumindest eine Fischbude, die Backfisch verkauft. Immerhin. Hauptsache endlich Fisch auf den Teller!
Tag 3
Das Wetter könnte wärmer sein, aber wir werden wenigstens vom Regen verschont. Von Hvide Sande aus fahren wir weiter die Westküste entlang Richtung Norden. Wir wollen uns auf jeden Fall den Leuchtturm auf der Wanderdüne Rudjerg Knude anschauen.
Die Wanderdüne bildet den höchsten Punkt dieser Steilküste – und sie tut das, was ihr Name verrät: Sie wandert. Wer weiß, wie lange man den Leuchtturm hier noch besichtigen kann, bevor er ins Meer fällt? Wer da auch mal hin möchte: Rubjerg Knude liegt zwischen Lønstrup und Løkken.
Und irgendwo da finden wir einen tollen Platz für die Nacht, quasi direkt an der Klippe. Schon ein bisschen ein mulmiges Gefühl. Von hier aus machen wir eine schöne Abendwanderung zum Leuchtturm, genießen die unfassbare Aussicht und können unser Glück ehrlich gesagt nicht wirklich fassen.
Tag 4
Wir fahren in Dänemarks äußersten Norden: nach Skagen. Und: Endlich Sonne! Die vielen Wolken stören nicht, dazu sind sie einfach zu spektakulär.
Natürlich müssen wir auch die Landzunge Grenen anschauen, wo Nordsee und Ostsee aufeinandertreffen. Wir sind nicht die einzigen, die diese Idee haben. Massen an Menschen pilgern an den Zipfel, stellen sich einmal kurz mit einem Bein in die Nordsee, mit dem anderen in die Ostsee und stampfen dann zurück zu ihrem Kreuzfahrtschiff, das sie hier abgeladen hat, um eben genau das zu tun. Uns ist es hier zu voll! Tatsächlich ist der Zipfel Grenen auch gar nicht der nördlichste Punkt Dänemarks, sondern der liegt ca. 2,5 Kilometer nordwestlich davon. Hier sind wir auch fast alleine.
Hach, herrlich …! Wir wollen aus Dänemark eigentlich gar nicht mehr weg. Aber wir können unsere Fähre nicht mehr umbuchen und verabschieden uns deshalb schweren Herzens gegen Abend in Richtung Fähranleger in Frederikshavn und lassen uns dort Tetrismäßig zwischen LKWs und Wohnmobile einquetschen. Göteborg, here we come!
Weiter geht’s dann im zweiten Teil.
Wer vorher schon wissen möchte, wie es uns weiter ergangen ist, kann schon mal auf Instagram schauen.